Montag, 28. Januar 2013

Interview: Daria Verner





Seit Tagen schwärme ich schon von einer Autorin, die mit ihren beiden Werken bei mir wahre Begeisterung ausgelöst hat. Deswegen freut es mich umso mehr Daria Verner für ein Interview gewinnen zu können.

Auf dem Bild seht ihr die Autorin an genau jenem Ort in Düsseldorf, den Kirt und Gloria nach der Filmpremiere aufgesucht haben. 



Seit wann schreiben Sie schon und wie Sind Sie dazu gekommen?

Es war der 24. Dezember: Ich war 10 Jahre alt und freute mich so sehr auf die Bescherung, dass ich meiner Mutter auf den Senkel ging. Sie schickte mich in mein Zimmer, wo ich zunächst nichts mit mir anzufangen wusste. Schon immer hatte ich mir Geschichten ausgedacht und überlegte, sie niederzuschreiben. Das war der Startschuss! Ohne einen Funken zu zögern, schrieb ich drauflos. Überraschenderweise wurde es eine Art Drehbuch. Es hatte 89 handgeschriebene Seiten und ich benötigte drei Monate, um die Geschichte zu beenden. Allerdings zeigte ich sie niemandem außer meinen Eltern. Als ich 21 Jahre alt wurde, schrieb ich mein erstes professionelles Drehbuch. Das zweite folgte knapp eineinhalb Jahre später. In 2008 begann ich schließlich, meinen ersten Roman zu verfassen: Zerteufelter Vers.


Hatten Sie immer schon vor, Ihre Bücher zu veröffentlichen oder waren diese ursprünglich nur für Sie selbst gedacht?

 
Der Traum zu veröffentlichen, stand immer im Fokus.


Dann bleibt nun auch die Frage nach dem "Warum"?

 
Ich denke mir ständig Geschichten aus. Meist sind es drei bis vier gleichzeitig. Die wenigsten Handlungen schreibe ich nieder, aber ich kann gar nicht ohne. Das Schreiben ist für mich so wichtig wie das Altbier für einen echten Düsseldorfer. :-)


Zu welcher Tageszeit schreiben Sie am liebsten?
 

Abends und nachts. 

Sie sitzen vor einem leeren Blatt Papier, was tun Sie?
 

Ich kritzel darauf herum, male irgendwelche Kreise... Im Prinzip passiert es mir nicht, dass ich grübelnd vor einem leeren Blatt Papier sitze. Das würde ja bedeuten, dass ich mich gezielt hinsetze, um kreativ zu werden. So funktioniert das nicht. Stattdessen fallen mir die wahnwitzigsten Ideen für meine Geschichten ein, wenn ich gerade unterwegs bin. Dann kommt es schon mal vor, dass ich einige Wortfetzen auf Taschentücher, Kassenzettel und Co schreibe, um sie später umzusetzen. Das Gedicht zur "Grotte des Lebens und Strebens" habe ich zum Beispiel in Eile auf einen Zettel geschmiert, als draußen schon ein Auto hupte... Ich war zum Kino verabredet. Weil mich dieses Gedicht so sehr fesselte, nahm ich kurzerhand Zettel und Stift mit und schrieb die Strophen im Dunkeln auf der Rücksitzbank zu Ende.


Haben Sie ein Vorbild, das Sie zum Schreiben inspiriert?

 

Ich liebe Harry Potter von Joanne K. Rowling.

Ist "Zerteufelter Vers" Ihr erstes Werk?
 

Nein, zuvor schrieb ich bereits drei Drehbücher und einige Gedichte. Einen Roman allerdings verfasste ich noch nicht. Insofern bilden "Zerteufelter Vers" und "Zerwüteter Pakt" mein Erstlingswerk.

Wie sind Sie auf die Idee zu der Geschichte über Gloria und Kirt gekommen?
 

Auf die Idee zu meinem aktuellen Roman kam ich während einer Reise, als ich von einem angeblich bis heute existierenden Schatz erfuhr. Was, wenn ein solcher Schatz nicht aus Gold und Silber besteht, sondern aus einem Buch, das das eigene Schicksal preisgibt? Noch auf dem Rückflug – zwischen Himmel und Erde – schrieb ich das Vorwort über jenen Engel, von dem das rätselhafte Buch Gloria zu Beginn erzählt. Und wie sollte es anders sein: Ich bat die Stewardess um Zettel und Stift. Sie hatte aber nur eine Unterlage, die normalerweise zum Essen gereicht wurde. Bis heute bewahre ich dieses Stück Papier auf wie ein persönlicher Schatz. Die Prophezeiung über jenen Engel bildete fortan den Roten Faden für die gesamte Geschichte.


Welchen Charakter mögen Sie am liebsten (wenn Sie sich entscheiden müssten)?
 

Das ist eine schwierige Frage, da ich jede Figur auf ihre Weise zu schätzen weiß. Ich entscheide mich für Kirt in Band 1 und Atume in Band 2.


Planen Sie eine Fortsetzung?
 

Derzeit arbeite ich nicht an einem dritten Band. Allerdings waren ursprünglich sogar drei Romane geplant: "Zerteufelter Vers, Zerwüteter Pakt und Zerwunschenes Gesetz".
Die Frage nach einer Fortsetzung kann ich derzeit nicht beantworten.
Wie lange haben Sie an den Büchern geschrieben?
 

Insgesamt 4 1/2 Jahre.

Schreibblockaden: Etwas, das jeder Autor fürchtet. Wie gehen Sie damit um?

 

Schwierig. Wenn ausgedehnte Spaziergänge nicht helfen, male ich mir Skizzen auf, in denen ich die Figuren strategsich gegenüber stelle. Wenn mir einfach nichts einfallen will, macht mich das wahnsinnig.
Aber wie sagt Atume so schön: Der Sinn im Leben ist die Ruhe. Bislang hat sich immer eine Lösung gefunden, wenn solche Situationen eintraten.


Welcher Moment ist Ihr schönster als Autorin?

 

Einer der schönsten Momente... Ich öffnete das Postfach meines Mail-Accounts und fand die Nachricht eines Regisseurs. Er schrieb mir unter anderem, dass er "selten ein so reifes und drehfertiges Buch gelesen habe". Ich war so stolz und glücklich, dass mir Freudentränen in den Augen standen und konnte kaum glauben, was ich da schwarz auf weiß las. Ich wollte schnell nach draußen eilen und vor lauter Freude bin ich gegen den Türrahmen gelaufen. :-) Aber richtig! Ich muss immer wieder über mich selbst lachen, wenn ich daran denke.

Welchen Moment würden Sie im Gegenteil am liebsten wieder vergessen?
 

Im Internet stieß ich auf einen Pseudo-Verlag. Zum Glück bin ich rechtzeitig dahintergekommen. Ich kann jedem Autor nur raten: Lasst die Finger von Verlagen, die Geld verlangen!

Was machen Sie, wenn Sie nicht gerade schreiben?
 

Entweder gehe ich meinem Hauptjob nach oder ich verbringe die freie Zeit mit meiner Familie.

Welches Buch lesen Sie zur Zeit?
 

Derzeit lese ich nicht, da mir die Zeit fehlt. Innerhalb der letzten 4 1/2 Jahren habe ich so einige Bücher geschenkt bekommen, die ich bislang an die Seite schob. Denn das Schreiben an dem eigenen Roman konnte und wollte ich mit dem Lesen anderer Geschichten nicht verbinden.

Was möchten Sie anderen Autoren mit auf den Weg geben?
 

Kämpfe für Deinen Traum! Warum sollte man sich wegen Absagen von Verlagen grämen, wenn man als Selbstverleger agieren kann? Kein Zeitverlust durch langes Nachdenken - veröffentlicht Eure Texte selbst und glaubt an Euch! 

Möchten Sie auch noch etwas Ihren Lesern mitteilen?
 

Ich danke allen, die die Geschichte über Kirt und Gloria lasen und mir ihr Feedback zukommen ließen. Ich hoffe, euch ein klein wenig Lesefreude bereitet zu haben. Ihr seid toll! Denn ohne euch wäre mein Traum nie Wirklichkeit geworden. Ihr seid der Motor, der mich antreibt.



Vielen Dank für das Interview.







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